Language: German
A moss flora of Little Switzerland, a nickname for a region in the east of Luxembourg.
From the Introduction:
"Schon seit den Anfängen der botanischen Erforschung Luxemburgs gilt der Kleinen Luxemburger Schweiz ein besonderes Interesse. Im Jahre 1823 hat der berühmte belgische Naturalist DUMORTIER als erster den atlantischen Hautfarn
(Hymenophyllum tunbrigense L.) bei Berdorf ausfindig gemacht. Auf den von ihm gesammelten Pflanzen kann man heute noch epiphylle Überzüge des sehr seltenen, bis heute in Luxemburg nicht wiedergefundenen Lebermooses Aphanlejeunea microscopica erkennen.
In der zweiten Hälfte des l 9ten Jahrhunderts waren die Luxemburger Bryologen KOLTZ und FELTGEN tätig. Obwohl KOLTZ öfter die Gegend um Echternach, Berdorf usw. angibt, können seine Angaben nicht verwertet werden, weil die Ortsangaben sehr ungenau sind (KOLTZ 1880-82) und besonders weil im Herbar KOLTZ (LUX) keine Ortsangaben vermerkt sind.
Dr. FELTGEN (1901) arbeitete im Raum Mersch. Einige seiner Beobachtungen stammen aus dem Gebiet der Kleinen Luxemburger Schweiz sodaß sie, insbesondere aufgrund genauer Angaben der Lokalität, in vorliegender Arbeit verwertet werden können (DE ZUTTERE et al 1985).
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bahnte sich eine rege bryologische Aktivität in der Kleinen Luxemburger Schweiz an. Insbesondere belgische und höllandische Mooskundler haben einige Publikationen verfasst (V AN 7 DEN BERGHEN 1950, LAMBINON 1968, DUVIGNEAUD 1952). Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Neubeschreibung von Schluchtwaldepiphytengesellschaften durch BARKMAN (1949), der hierzu auch bryologische Aufnahmen aus der Kleinen Luxemburger Schweiz verwendet hat.
In den achtziger Jahren schließlich beschäftigte sich ein Team belgischer und \uxemburger Bryologen schon systematischer mit der Erfassung der Moose der Kleinen Luxemburger Schweiz (ARTS, DE ZUTTERE, SCHUMACKER, SOTIAUX, WERNER). Ausser einer größeren Publikation (DE ZUTTERE et al 1985) welche die gesamte Moosflora des Großherzogtums umfasst und wesentliche Angaben zu selten Arten oder Neufunden des Untersuchungsgebietes macht, beschäftigen sich drei kleinere Veröffentlichungen ausschließlich mit mooskundlichen Gegebenheiten in der Kleinen Luxemburger Schweiz (SOTIAUX & WERNER 1987, SCHUMACKER & PATON 1982, WERNER 1988).
Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen, wurde im Zeitalter des auf breiter Front stattfindenden Artenrückganges, auch unter den Moosen, immer deutlicher, daß die Kleine Luxemburger Schweiz zu den mooskundlich beachtenswertesten Gebieten Mitteleuropas zählt. In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen eines internationalen Treffens von Bryologen in Berdorf im November 1988, ein Appell an die Regierung des Landes Luxemburg gerichtet, das Gebiet besser unter Schutz zu stellen. Ausgehend von dieser Initiative entstand im Jahre 1989 beim Naturhistorischen Museum das Projekt der systematischen Mooskartierung der Kleinen Luxemburger Schweiz. Parallel dazu wurde im Umweltministerium die Arbeitsgruppe Müllertal (Groupe d'etudes ayant pour objet da conservation du patrimoine naturel de la Petite Suisse Luxembourgois) geschaffen. Die Ergebnisse aus der systematischen Kartierung stellen den Gegenstand vorliegenden Berichtes dar."