Greece has approximately 1000 endemic plant species (out of a total of approximately 5800 species). This book offers a portrait of 100 endemic plants, belonging to 24 families and 46 genera. Each species is depicted with 1-4 photographs, its botanical name, etymology, a short discription, flowering period, distribution and habitat. There are also important taxonomic and phylogenetic notes on every species and genus presented, based on an extensive reviewing of the literature.
"Griechenland hat eine Flora von schätzungsweise 5800 Arten von Blütenpflanzen, von denen ca. 900 endemisch sind, und damit die vermutlich höchste Endemismusrate der Paläarktis.
Dieses Buch stellt nun 100 dieser Endemiten vor. Jede dieser Aiten wird auf einer Doppelseite beschrieben, wobei den größten Teil meistens hervorragende Fotografien einnehmen. Es ist also vorwiegend ein Bilderbuch.
Leider ist die Einleitung des Buches mit nur einer halben Seite sehr kurz. In dieser Einleitung wird kurz auf die relevante und zugrundeliegende allgemeine Literatur (Flora Hellenica u. a.) verwiesen. Es gibt aber keinen Hinweis auf Hintergrund und Konzept des Buches, noch auf die Auswahl der angeführten Arten. Asteraceae (mit 14) und Lamiaceae (mit 13 Arten) sind am häufigsten vertreten.
Der Text zu den einzelnen Arten ist einfach gehalten, und besteht jeweils aus Etymologie des Artnamens, Kurzbeschreibung, Verbreitung (primar nach den 13 floristischen Regionen der Flora Hellenica), Habitat, Blütezeit und Anmerkungen, Die Anmerkungen beschränken sich meistens auf einige Sätze zur jeweiligen Gattung und die Darstellung der Verwandtschaft der Art innerhalb dieser, nach aktuellen, meist phylogenetischen Arbeiten. Diese Arbeiten werden jeweils zitiert, und bilden am Ende den größten Teil des achtseitigen Literaturverzeichnisses. Dadurch verweist das Buch auf aktuelle und relevante systematische Fachartikel, was willkommen und hilfreich ist für den "professionellen" Botaniker, allerdings weniger brauchbar für den reisenden Pflanzenliebhaber. Es gibt keine Bestimmungsschlüssel, und die Kurzbeschreibungen der Arten sind nicht diagnostisch, es wird also nicht auf Unterschiede hingewiesen. So werden beispielsweise acht Arten von Colchicum vorgestellt (das sind mehr als die sieben Arten von Orchideenl), aber ich könnte diese nicht unbedingt anhand des Textes und der Fotos unterscheiden und ansprechen. Leider fehlen auch jedwede Daten zu Seltenheit oder Gefährdung der Arten.
Eine Merkwürdigkeit ist die Zitierung der Artnamen mit Jahreszahl, am Beginn jeder Doppelseite. Dies ist zwar die Zitierweise in der Zoologie, aber absolut unüblich in der Botanik. Auch die (nicht-alphabetische) Reihenfolge der Arten innerhalb der Gattungen ist etwas verwirrend.
Es gibt eine Reihe von kleineren aber doch ärgerlichen Fehlem. Schon bei der ersten Art auf Seite 2 wechselt der Text mehrfach zwischen Abies cephalonica und A. cephallonica (korrekt ist cephalonica). Die drei behandelten Arten der Primulaceae (Cyclamen, Lysimachia) werden im Text (korrekt nach der aktuellen molekularen Systematik) als Myrsinaceae geführt, im Index stehen sie als Myrtaceae. Die Autorennamen der Arten sind meistens als Standardabkürzung gegeben, in einigen Fällen aber ausgeschrieben (z. B. Reichenbach fil. auf S. 188).
Das Buch ist leicht und handlich und eigentlich feld-tauglich, ist aber als Feldführer nur bedingt geeignet. Es ist wohl eher als Ergänzung zur botanischen Standardliteratur für Griechenland zu sehen, leider ohne dies näher zu diskutieren. Etwas mehr Text wäre vielleicht manchmal nützlich gewesen. Es bietet aber vor allem exzellente Bilder von endemischen und teilweise seltenen Arten und weiterführende speziellere Literaturangaben. Dadurch hat es seinen Wert."
- H.-J. Esser, Berichte der Bayerischen Gesellschaft 82, 145-160, 2012