Language: German
- Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, die entomologisch wertvollsten Teilflächen mit ihren jeweils zugehörenden Charakterarten darzustellen.
- Die Untersuchungen der Lepidopterenfauna (Tag- und Nachtfalter) im ehemaligen Erzabbaugebiet «Haardt» bei Düdelingen ergaben 525 Arten an Macro- und 131 Arten an Microlepidopteren.
- Davon befinden sich 243 Arten (46%) an Macrolepidopteren auf der Roten Liste, Der Kenntnisstand über die Lebensweise und ökologischen Ansprüche der Macrolepidopteren und das faunistische Datenmaterial sind gegenwärtig noch zu dürftig, um gesicherte Aussagen zum Gefährdungsgrad einzelner Arten für ein grösseres Gebiet machen zu können.
- Über die Populationsdynamik der lokalen Schmetterlingsfauna während eines zehnjährigen Beobachtungszeitraumes (1980-1989) wird berichtet.
- Eine Einordnung der Vegetationsaufnahmen in das pflanzensoziologische System bis zum Grad der Gesellschaft und vor allem eine Vorhersage der zukünftigen Entwicklung der verschiedenen Flächen wäre nur nach eingehenderen Studien möglich. Die Tagebauvegetation ist gekennzeichnet durch ein mosaikartiges Nebeneinander von verschiedenen Pflanzengemeinschaften, die sich zudem noch in voller Entwicklung befinden.
- Neben den üblichen lepidopterologischen Sammel- und Erfassungsmethoden wurde die Transektmethode in den Jahren 1987 und 1988 in etwas modifizierter. Form durchgeführt; erfasst wurden alle Rhopalocera, Hesperiidae, Zygaenidae, Bombyces und Sphinges, Noctuidae und Geometridae, soweit ihre Vertreter tagaktiv, bzw. am Tage erfassbar sind.
- Die Auswertung erfolgte unter Anwendung einer halbquantitativen Schätzungsskala, ähnlich den in der Pflanzensoziologie üblichen Methoden.
- Sämtliche nachgewiesenen Lepidopteren sind mit Abundanzwerten für die mehrjährige Beobachtungsperiode und Rote-Liste-Status zusammengefasst. worden.
- Im Kommentar zu den Arten muss auf die leider oft nur bescheidenen und recht lückenhaften Angaben über die spezifischen Lebensgewohnheiten der im Untersuchungsgebiet erfassten Lepidopterenarten aufmerksam gemacht werden, da Trav.Sei.Mus.nat.hist.nal.LLix. XVII. Luxemhourg 1991 sämtliche Angaben nur aus eigenen Beobachtungen des Autors stammen.
- Während der Transektaufnahmen wurden auch jeweils alle Blütenbesuche der Tagfalter und heliophilen Nachtfalter protokolliert. Diese Arbeit wurde 1988 sehr intensiv durchgeführt und basiert auf 37 ganztäglichen Exkursionen. Interessante Spezifitäten und Vorlieben einzelner Arten oder höherer Taxa wurden festgestellt. Von den bisher 68 im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Tagfalterarten wurden insgesamt 57 Arten beim Blütenbesuch beobachtet, ausserdem 25 heliophile Nachtfalterarten.
- Vorschläge für zukünftige Pflege- und Gestaltungsmassnahmen, sowie ein spezieller Schutzmassnahmenkatalog wurden für den Naturpark «Haardt» erstellt.
- Im Anhang werden diverse Faunen- und Florenlisten aufgeführt, die von den genannten Spezialisten verfasst sind.
- Konsequenzen für den Naturschutz werden besprochen: Die routinemässig angewandte Symptombekämpfung, die auf emotionalen statt auf gesicherten ökologischen Einsichten beruht, hält die Naturzerstörung leider nicht auf. Somit sollen die Ergebnisse dieser Arbeit dem Praktiker (Naturschützer, Landwirt, Förster, Politiker...) Grundlagen zur Entscheidungsfindung bei anstehenden Problemen vermitteln.